VfL Rheinhausen spendet 13.000 Euro an „Aktion Deutschland Hilft“

In der vergangenen Woche hat der VfL Rheinhausen 95/13 e. V. eine Spende über 13.000 Euro an das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ überwiesen.

Möglich wurde dies durch die tatkräftige Unterstützung von mehr als 800 Menschen aus Duisburg und Umgebung.

Bereits am 12. März 2022 hatte der VfL Rheinhausen zu einem Benefizspiel der VfL Rheinhausen Legenden gegen die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg eingeladen. Hunderte Zuschauer*innen, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und die Fußballer beider Vereine setzten an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen gegen Krieg in der Ukraine und für den Frieden. Durch private Spenden und den Verkauf von Getränken und Speisen kamen 12.571 Euro zusammen.

„Wir danken allen Menschen von Herzen für Ihre Unterstützung und die großzügigen Spenden. Ohne sie hätte das Benefizspiel so nicht stattfinden können. Wir haben diese enorme Spendensumme aufgerundet und konnten so in den vergangenen Tagen 13.000 Euro an ‚Aktion Deutschland Hilft‘ überweisen“, freut sich Dr. Frank Jacobsen, 1. Vorsitzender des VfL Rheinhausen.

Das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen leistet den vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen Nothilfe. Gemeinsam helfen sie Familien, die vor der Gewalt fliehen – in der Ukraine und auf den Stationen ihrer Flucht.

Hier im Lokalkompass


 

Über den Tellerrand geschaut

Wie der Breitensport auf dem Altar der Talentförderung geopfert wird

In allen erdenklichen Sportarten sind Menschen Land auf Land ab unterwegs, um nach Talenten Ausschau zu halten. Im Fußball, wo am Ende einer sportlichen Ausbildung das in der Öffentlichkeit hoch angesehene und für den Einzelnen hoch profitable Profileben winkt, wird das Ganze zunehmend ad absurdum getrieben. Kinder werden in immer jüngerem Alter aus ihren Heimatvereinen abgeworben, werden gefordert und gefördert aber bei Bedarf schnell weitervermittelt oder einfach ausgetauscht und fallen gelassen. Die Konsequenz dieses persönlichen Scheiterns meist schon sehr früh in der Kindheit oder Jugend führt nicht selten dazu, dass sich die Kinder vom Fußball im speziellen und im Zweifel auch vom Sport im allgemeinen zurückziehen.

- Der kurzfristige Teamerfolg steht über der langfristigen Entwicklung einzelner Spieler. Der Anteil neu verpflichteter auswärtiger Spieler steigt stetig. Und Fußball hat Vorrang vor schulischer Bildung.

Eine sehr interessante Kolumne zu diesen Vorgängen verfasste Michael Franke in der Rubrik Hartplatzhelden. Dabei greift der Autor eine Studie des im Bereich der Kinder-und Jugendsportförderung sehr umtriebigen Sportwissenschaftlers Prof. Arne Güllich von der TU Kaiserslautern auf und leitet daraus einige Kernaussagen für den nationalen Fußballnachwuchs ab.

Hier einige der Aussagen:

  • Ein Scouting von Kindern unter 14 Jahren ist wenig sinnvoll bis unsinnig.
  • Eine Steigerung der Trainingseinheiten im Kinder-und frühem Jugendalter führt allenfalls zu kurzfristigen Leistungssteigerungen, langfristig verringern sich jedoch die Chancen erfolgreich zu sein drastisch. Gründe dafür sind Verletzungen, die zu einseitige Ausbildung (keine weitere Sportart, keine anderen Interessen, zu geringer schulischer Aufwand), körperliche und psychische Spätfolgen.
  • Eine kindgerechte Sportförderung  ist eine gute Breitensportausbildung im gewohnten sozialen Umfeld (Heimatverein) mit geringer bis allenfalls moderater Intensität.

Wer sich die Studie von Prof. Güllich einmal zu Gemüte führen möchte. kann sich diese hier herunterladen.